die arlberg-pass
krampalar

Die Bedeutung unseres Namens

  • arlberg-pass-krampalar
  • am ARLBERG sind wir zuhause;
  • PASS kommt von zusammenpassende Gruppe;
  • KRAMPALAR Oberländer Ausdruck für Krampus;
  • ("Krampn" bedeutet alt, vertrocknet, hässlich oder auch Kralle)

Aus mündlicher Überlieferung wissen wir, dass um 1880 sicher schon Krampalar in unserer Gemeinde am 5. Dezember unterwegs waren. Er war der Vorbote für den heiligen Nikolaus, den man in menschlicher Gestalt nie zu Gesicht bekam, mit Kettengerassel und wilden Rufen in Begleitung von Hexen, bei uns genannt „Fångga“ ging der Krampalar nach Einbruch der Dunkelheit durchs Dorf und kündigte den Nikolaustag an.


Kleidung

Die Krampalar trugen meistens Fellmasken mit einer roten Stoffzunge und Geißbockhörner, wenn ein Bursche keine Maske besaß schwärzte er Gesicht und Hände mit Ruß. Es wurde einfache schwarze Kleidung getragen und Fellreste nur wenn sie gerade vorhanden waren. Um den Bauch band man Kuhketten und Ziegenschellen, die Ruten wurden aus Weiden gemacht.

Im Laufe der Jahre und mit dem Wohlstand hat sich das Erscheinungsbild des Krampalar sehr verändert.

Um 1980 wurden selbst gebastelte Masken aus Pappmaché und Jeans mit Schaffellflecken modern.

Heute trägt man echte Ziegenfellanzüge, von einem heimischen Schellenschmied hergestellte Bockrollen, und die Holzmasken sind großteils von Miguel Walch aus Tarrenzgeschnitzt.


Nikolausbeten

Bis kurz nach den Kriegsjahren saßen ab Anfang Dezember die Kinder am Abend immer beim „Nikolausbeten“ zusammen. Auf ein Blatt Papier zeichnete man eine Kirche und betete den Rosenkranz. Für jedes Gesätz das gebetet wurde, malte man ein Kreuz in die Kirche, solange bis die Kirche voll von Kreuzen war. Die besonders braven und ehrgeizigen Kinder zeichneten große Kirchen und manchmal kam es schon vor, dass eine Kirche zu groß geriet, und man lieber noch mal von vorn mit einer neuen kleineren Kirche begann. Jene Kinder, die am meisten Kreuze hatten, wurden mit Äpfeln oder anderem „Guts“= Süßigkeiten belohnt.


Nikolaustag

Am Nikolaustag wurde früh morgens für die Kinder ein Topf voll Eselsmilch am Fensterbrett aufgestellt, die sogenannte Eselsmilch war gezuckerte Milch und für die damalige Zeit etwas Besonderes. Einige Bauern streuten für den Esel des Heiligen Mannes in Nähe des Topfes etwas Heu, denn der Esel hatte ja auch Hunger.

Um 1950 traf man dann den Nikolaus am Nachmittag mit der Krampalargruppe auf der Straße an, er wurde einfach angehalten und ins Haus gebeten, so entstanden die Hausbesuche, wie es sie heute bei uns gibt. Der Krampalar selber wurde zum Begleiter des heiligen Mannes und er durfte nur auf dessen Befehl hin bestrafen, die „Fångga (Hexe) verschwand langsam von der Bildfläche.


Krampalartratzen

Die Entwicklung St. Antons vom Bergbauerndorf zum internationalen Schizentrum beeinflusste natürlich auch das Leben im Dorf. Das Brauchtum wurde im Allgemeinen immer mehr in den Hintergrund gestellt und auch das Krampalartratzen = necken wurde eine Zeit lang nur mehr von einer Handvoll Jugendlichen aufrechterhalten.

Das Krampalartratzen beginnt, am frühen Nachmittag, der Nikolaus fährt mit der Kutsche durchs Dorf und macht seine Hausbesuche, die teuflischen Gesellen treiben sich auf der Straße herum und werden von Kindern und Jugendlichen geneckt. Selbstverständlich versuchen die Krampalar die jungen Leute dafür zu bestrafen und laufen mit den Ruten nach, beliebte Opfer sind natürlich die Mädchen, und die frechsten Burschen, die aber meist am nächsten Tag voller Stolz ihre Beine, mit den Striemen der Krampusruteherzeigen, um zu beweisen wie mutig sie sind.

Seit den siebziger Jahren wurde es zum Brauch, dass an den Abenden kurz vor dem Nikolaustag die mutigen Kinder sich als Krampalar verkleiden und das Dorf unsicher machen, am Krampalartag laufen sie aber mit lautem Geschrei vor dem großen, echten Krampalar davon.


Der Krampalarlauf

Anfang der Neunziger Jahre wurde der Wunsch nach einem organisierten Auftreten der Krampalar immer größer und im Jahr 1997 machten es sich schließlich ein paar junge St. Antoner zur Aufgabe, das wilde Treiben in geordnete Bahnen zu lenken und altes Brauchtum wieder mehr aufleben zu lassen. Die Initiatoren Markus Kaser, Thomas Schweiger, Christian Haueisund Richard Matt setzten sich zusammen und fingen an zu planen und organisierten den ersten Krampalarlauf am Abend des 5. Dezembers.

Der Brauch der Fångga (=Hexe) wurde wieder ausgegraben, sie begleitet heute den hl. Nikolaus bei seinen Hausbesuchen.

Das erste große Höllenfeuer brannte dann am Abend des 5.Dezember im Jahr 1998 ab und wurde von der Bevölkerung mit großer Begeisterung aufgenommen. Mittlerweile wurden die Umzüge verbessert, der Gang durch die St. Antoner Fußgängerzone durch einige Leiterwagen und andere teuflische Transportmittel erweitert, und ein Maskottchen hat auch seinen fixen Platz in dieser Runde gefunden.

Zwischen 65 und 70 Männer und Frauen im Alter von 18 und 45 Jahren sind derzeit beim Verein jährlich aktiv! Deren Ziel ist es, ein bisschen Tradition zu bewahren und an die Jugend weiterzugeben. Deshalb möchten wir das Krampalartratzen am Nachmittag aufrechterhalten, wir lassen auch unseren Umzug in St. Anton immer am 5. Dezember stattfinden, und das vor allem für die einheimische Bevölkerung. Natürlich sind auch Gäste und Presse in Tourismushochburgen immer anwesend, ihnen möchten wir unser Anliegen, das Brauchtum zu erhalten, ebenso näher bringen. Wir finden die Tradition des Krampalarlaufens wichtig und auch das Gedenken an den heiligen Nikolaus denn ohne ihn gäbe es den Bösewicht Krampalar nicht, deshalb…

…legen wir auch Wert darauf, dass der hl. Nikolaus mit seinen Engeln in unserer Gruppe eine zentrale Figur bleibt, in dem Sinne der Nikolaus belohnt, der Krampalar bestraft, das Gute und das Böse gehören zusammen wie Licht und Schatten.